Oberösterreich: Historischer Notenbestand an der Linzer Realschule entdeckt
Stefan Ikarus Kaiser
Monday, April 3, 2017
Den folgenden Artikel erhielten wir von Ikarus Kaiser (RISM Österreich):
Im Bundesrealgymnasium Linz, Fadingerstraße, wurde ein historischer Notenbestand aus der Zeit des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts entdeckt. Die traditionsreiche Linzer “Realschule”, dienach ihrem Namen eigentlich zunächst nicht unbedingt auf eine akzentuierte humanistisch-musikalische Ausprägung hindeutet, wurde im Jahr 1851 von Adalbert Stifter begründet.
Der bekannte Pianist, Dirigent, Bruckner- und Liszt-Biograph sowie spätere Direktor der Linzer MusikvereinsschuleAugust Göllerich (1859-1923)besuchte die ehemalige Knabenschule bis zu seinem Abitur. Der Linzer Komponist und Kirchenmusiker Friedrich Arnleitner (1845-1903) wirkte als Musiklehrer und förderte den Chorgesang an der Schule, die einst sogar eine eigene Orgel besaß. Der Chorleiter und Bruckner-Freund Alois Weinwurm (1824-1879) gehörte ebenfalls dem Lehrkörper an.
Die in Teilen überlieferte Notenbibliothek reicht von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis in die Zeit der Schulgründung zurück und umfaßt etwa 70 Notenwerke, hauptsächlich historische Musikdrucke und einige Abschriften und Autographe. Sie enthält unter anderem auch Werkevon Friedrich Arnleitner, Martin Einfalt (1858-1917), Franz Neuhofer (1870-1949) und Ludwig Paupié (1813-1864) und bezeugt die respektable Musiktradition an der einstigen Realschule. Der RISM-Mitarbeiter Ikarus Kaiser hat soeben mit der Erfassung des Bestandes in der RISM-Datenbank begonnen (RISM-Sigel: A-LIbrgf).
Abbildung: Bundesrealgymnasium Linz Fadingerstraße, siehelinzwiki.at
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