Mozart Autographe Online
Monday, December 5, 2016
Am heutigen (nicht ganz) runden 225. Todestag von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) kommt natürlich auch RISM nicht vorbei. Mittlerweile sind in unserer Datenbank etwa 340 autographe Nachweise verzeichnet, davon sind fast 50 auch als Digitalisat abrufbar. Stellvertretend seien an dieser Stelle vier davon hervorgehoben:
Musik zu einer Faschings-Pantomime KV 446 Von der ursprünglichen Besetzung (mindestens ein Streichquartett) ist nur noch eine 1. Violine vorhanden (Staatsbibliothek zu Berlin, RISM ID no. 464001663). Vermerke wie “Pantalon und Colombine zanken sich” lassen das Werk der Commedia dell’arte zuordnen.
Serenade c-Moll KV 388 Die c-Moll-Serenade ist ohne Zweifel eine der Höhepunkte im gesamten Spektrum der Bläser-Kammermusik. Die ursprüngliche Bezeichnung “Parthia” wurde von Mozart selbst in “Serenada” korrigiert. Die letzte Seite der Handschrift - ebenfalls in Berlin (RISM ID no. 464000706) überliefert - fehlte allerdings und wurde von fremder Hand ergänzt.
Eine nicht im Köchelverzeichnis nachgewiesene Fuge Das Autograph liegt heute in der Universitätsbibliothek der Eberhard Karls Universität in Tübingen (RISM ID no. 455017882). Genau genommen handelt es nur um den Anfang der Fuge, der fehlende Teil befindet sich in Privatbesitz, ist aber als Kopie in der Paul-Sacher-Stiftung einsehbar.
Schauspielmusik zu Thamos, König in Ägypten KV 336a An dieser Berliner Quelle lässt sich gut nachvollziehen, wie schenbare Äußerlichkeiten Anhaltspunkte für die Entstehungsgeschichte eines Werkes geben können (RISM ID no. 464001748). In diesem Fall zeigt das unterschiedliche Papierformat, dass Mozart nicht kontinuierlich an dem Werk gearbeitet hat.
Abbildung: Szene XIII (nach No. 29): “Ah poveretto me” und No. 30: Andante “Tutte accusan le donne” aus dem 2. Akt von Così fan tutte. Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg (D-F), Mus Hs 2350. RISM ID no. 455002350.
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